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1.
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2.
Das alte Ruhrort
Fritz Hemberger erzählt
Die Altstadt wurde ja 1963 abgerissen – das Jahr, in dem auch Amalie Weidner-Steinhaus mit 87 starb, die Ruhrorter Heimatdichterin. Die wohnte hier, Luisenstraße 23. Keine Tafel am Haus, nix. Immerhin: Der schöne Park an der Hafenstraße heißt nach ihr. Begraben liegt sie auf dem Friedhof Eisenbahnstraße. Hat »op platt« geschrieben: Geschichskes üt de Ruhr, Stöckskes on Lietjes üt de olde Ruhr und noch eins, Liewe olde Ruhr.
Am Park vorbei kommst du zur Info-Tafel am heutigen Gildenplatz, aber der war da früher gar nicht, sondern weiter hoch, Ecke Gildenstraße/Kasteelstraße. Mit Gilde war die Schiffergilde gemeint, klar. Prachtgebäude am Platz war das Tanz- und Musik-Restaurant Stadt Rotterdam, wo die holländischen Schiffer einkehrten. Wir natürlich auch. 12 Stufen führten da hoch, weiß ich genau, denn die bin ich mal runtergeflogen nach ner Prügelei mit den Holländern, für jede Rippe eine. Spezialität waren geräucherte Alven, das war ein typischer Ruhrfisch damals, klein wie Sprotten. Die Straßen hießen Weidestraße, Kreuzstraße, Lohwall-Stiege, Kleine Hafenstraße und Ruhrstraße. Die Altstädter Kirche hatte, wie das früher so war, einen Kirchhof, der auch Friedhof war. Als es zu eng wurde, wurde die abgerissen und 1842 durch die Jakobuskirche ersetzt.
Der alte Hafen war da, wo heute der Vinckekanal ist. Der war mal als Ringhafen angelegt, weil es früher ja nur Segelschiffe gab, die konnten schlecht wenden. 300 Aaken konnten da damals vor Anker gehen, ob Stock- oder Klippanker, geh im Museum nachgucken. »Aak« ist niederfränkisch für Arche, da steckt die Ladung ja schon im Namen. Neben den Aaken gab es noch die Aalschocker, denn Aalfang war ja hier in der Gegend verbreitet. Alles andere erzähl ich später mal.
Aufgezeichnet von Thomas Frahm
3.
Tatjana Großpietsch
4. Schautafel: